Digitalisierung, IoT und Projektmanagement in der Business IT

Projektmanagement heute

Internet of Things profitieren von umfassender Vernetzung interner Maschinen und Produkten

Die digitale Reife der Fertigungsindustrie steigt. Anwendungen wie ein Internet of Things profitieren von umfassender Vernetzung interner Maschinen und sogar ausgelieferter Produkte. Verändert sich die ERP-Welt gerade? 

 Ja und nein. Der Kern eines integrierten Warenwirtschaftssystems wird zum großen Teil erhalten bleiben. Das Unternehmen muss immer noch einkaufen, produzieren, verkaufen und Rechnungen schreiben. Die technischen Möglichkeiten haben sich jedoch erweitert und bieten neue Chancen und Informationen, die es vorher in dieser Form nicht gab. Durch diese neue Vernetzung bekommt auch das ERP mehr und bessere Informationen. Damit kann es wiederum noch gezielter arbeiten und damit dem Nutzer noch bessere Entscheidungsgrundlagen bieten oder Prozesse noch einfacher und automatisierter gestalten. Vor Kurzem wäre das noch nicht denkbar gewesen. Hier merkt man, dass mit dem Internet of Things ganz neue Chancen entstehen. Diese Möglichkeiten intelligent und zielgerichtet im Sinne einer Gesamtstrategie und im Projektmanagement einzusetzen, ist die eigentliche, neue Herausforderung in der ERP Welt.

Unternehmen sollen beweglicher werden, um den digitalen Wandel schadlos zu durchlaufen. Dafür müssen sich auch die Abläufe vieler Abteilungen dynamisch verändern und dies IT-seitig abbilden lassen. Sind da umfassende ERP-Systeme mit aufwendigem Customizing noch zeitgemäß?   

ERP Systeme werden nicht an Bedeutung verlieren. Das Gegenteil wird der Fall sein, aber vielleicht erst nach einer schmerzlichen Erfahrungsrunde.  Ein Einkaufsprozess bleibt ein Einkaufsprozess. Es muss immer noch produziert werden und irgendwie muss auch das Geld über Rechnungen und Zahlungen reinkommen.  Ändern wird sich das Verhältnis von Customizing zu individuellen Anpassungen. Es wird immer wichtiger werden gute und vor allem branchenorientierte ERP Systeme anzubieten, die auch von den Prozessen her miteinander funktionieren.

Auch wird es wichtiger werden, im Standard zu bleiben, um die technologische Geschwindigkeit von Updates und damit auch Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Systemen nutzen zu können - man denke dabei an das Internet of Things.

Das bedeutet eher einen Wechsel der Einführungsmethodik vom sogenannten Wasserfallmodell weg zu einer deutlich agileren Methodik. Gerade hier wird der Gedanke Plattform-ERP an Wichtigkeit zunehmen, da hier aus einem umfangreichen Portfolio die richtige Lösung verwendet wird. So wird dem Kunden der höchste Mehrwert bei kleinstmöglicher Individualisierung ermöglicht. Am besten gelingt dies mit hoher Branchenkompetenz und sehr guten Produktkenntnissen. 

Wenn sich der Kunde die einzelnen Apps frei aus dem Internet herunterlädt und “zusammenstöpselt”, läuft er Gefahr, am Ende deutlich teurer und qualitativ schlechter eingeführt zu haben, als mit einer für seine Branche ausgerichteten und kuratierten Plattform. Wichtig als Grundlage ist ein einheitliches Datenmodell.  

Aber wie können diejenigen Fertigungsbetriebe eine agile IT unterhalten, die vom Fachkräftemangel betroffen sind?   

Hier bieten die Cloudmodelle eine ideale Plattform, um dieser Situation zu begegnen. Durch das Auslagern von Hardware und Services hat das Unternehmen die Chance einer maximalen Agilität. Da nur die Leistung bezogen wird, die auch tatsächlich benötigt wird, kann mit solchen Modellen kann auch auf personelle Schwankungen sehr gut reagiert werden. 

Jeden Monat gehen neue Anbieter von Industriesoftware mit eigenen Plattformen an den Markt. Um was geht es hier? 

 Verständlicherweise versuchen viele Unternehmen einen Standard zu setzen und sich am Markt zu positionieren. Es ist allerdings heute schon abzusehen, dass einzelne heterogene „Daten-Silos“ zukünftig keinen Bestand haben werden. Gewinnen werden die Anbieter, die lösungsübergreifende Berechtigungskonzepte und Single Sign-on vom Betriebssystem über Office Lösungen bis hin zur Business Applikation anbieten können. Mit dem Internet of Things werden so Barrieren abgerissen und Schnittstellen verringert - bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung. 

Die Spreu vom Weizen trennt sich sicherlich durch die Angebote, Zertifizierungen und die Einhaltung von rechtlichen Bestimmungen und Vorgaben. Der Kunde entscheidet, was für ihn wichtig ist, welches Risiko er akzeptiert und wem er vertrauen möchte, wie er das auch in der Vergangenheit getan hat. Weil das Raster sehr feinmaschig ist, wird der Kreis der Anbieter automatisch limitiert.

Sind Plattformen die neuen ERP-Systeme? Oder sollten manche Aufgaben besser im Sinn einer Kern-IT im Büro bereitgestellt werden? 

Plattformen können den Kern einer ERP ergänzen oder erweitern. Möglicherweise ist der größte Mehrwert der Plattformen die Satelliten, die durch ihre gezielte Funktionalität spezifische Themen, wie z.B. IoT, besser und schneller adressieren können. 

Aber der Gedanke erfordert gerade von den Solution Partnern eine sehr hohe Kompetenz, diese verschiedenen Lösungen sinnvoll zu einem System zusammenzuführen und dadurch eine optimale Ergänzung zum bestehenden ERP-System herzustellen. Ist das Projektmanagement klar geregelt, ergibt sich für die Unternehmen ein klarer Wettbewerbsvorteil. Optimal ist es, wenn diese Integratoren sowohl ERP-Know-How, als auch die Plattform beherrschen. Erst dann ist der Kunde optimal bedient.  

Aktuellen Umfragen zufolge finden sich Cloud-Anwendungen mittlerweile in fast jedem Unternehmen. Ihren Partner Microsoft dürfte das freuen, setzen die Redmonder doch seit langem auf diese Entwicklung. Wie wird das Geschäft rund um Cloud-Infrastrukturen in der Fertigungsindustrie erlebt?  

Das Cloud-Geschäft ist im Moment primär eine Hybrid-Welt. Das heißt: der Kern sind ERP-Systeme und Plattform-Satelliten. Viele Unternehmen haben ihre Entscheidung bereits getroffen, die Vorteile des Internet of Things und der Cloud Technologie für ihre Zwecke zu nutzen. Andere haben noch eine gewisse Zurückhaltung. Im Projektmanagement muss dabei auf den Kundenwunsch geachtet werden. Je

nachdem, kann in verschiedenen Geschwindigkeiten vorgegangen werden. Pakete gibt es in klein, mittel und groß, um in die Cloud-Welt zu gehen.

Jeder der sich bereits mit der Thematik beschäftigt hat, wird festgestellt haben, dass das Portfolio hier das breiteste Spektrum abdecken kann - bei höchstem Maßstab an Sicherheit und Integration. 

Besonders hier ist es uns wichtig, nicht nur in einzelnen Produkten zu denken, sondern die Lösung bereitzustellen, die am besten die Anforderung abdecken kann. Das bedeutet auch für uns eine gravierende Umstellung. Wir verlassen das bekannte Umfeld. Jedoch werden die ersten fertigen Lösungen, die sowohl hybride Lösungen, als auch reine Cloud basierende Angebote betreffen, von unseren Kunden stark akzeptiert. Dies zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. 

Auch Edge Computing wird uns noch mehrere Jahre begleiten. Tendenziell werden bei Neuentscheidungen vermehrt Cloud Lösungen angefragt. Wir haben aber auch Geschäftsfelder, in denen es nur noch Software as a Service (SaaS) Angebote gibt, die ausschließlich online betrieben werden. 

 

Der Markt um Unternehmenssysteme gilt traditionell als hart umkämpft, manche Anwendungen laufen 20 Jahre und länger. Wann sollten Anwender konkret über einen Wechsel nachdenken?  

Wie bei allen Entscheidungen, wenn der Saldo in eine klare Richtung geht oder wenn wichtige technische Themen nicht aufgrund der “alten” Welt nicht mehr umgesetzt werden können. Ich glaube nicht, dass man pauschal sagen kann, nach einem bestimmten Zeitraum muss gewechselt werden. Das ist nicht für jeden Kunden richtig. 

Ich kann nur empfehlen über geeignete Hybridprodukte Erfahrungen zu sammeln und sich je nach heutigem Individualisierungsgrad mehr in Richtung Standard zu bewegen. Genau hier liegen die Mehrwerte von unseren Lösungen: alles kann, nichts muss. Mit unserem dynamischen MODUS M365 Portfolio decken wir sowohl die Anforderungen der „neuen“ Welt, als auch die der Bestehenden ab. Wichtig für den Kunden ist, dass er seine Anforderungen und Wünsche umsetzen kann. Wir haben die passenden Produkte dafür. 

Wie arbeiten die Cloud-Produkte und generell das Microsoft-IoT-Portfolio mit älteren Anwendungen zusammen – und wo sind die Grenzen?  

Verständlicherweise bietet gerade hier Microsoft als Technologietreiber sehr gute Möglichkeiten. Wirklich interessant wird IoT wenn die Sensordaten möglichst unkompliziert zur Business-Applikation kommen und dort auch anwendungsspezifisch verwendet werden können. Wenn dann auch noch Berechtigungskonzepte und Businesslogik durchgängig berücksichtigt werden, entstehen die tatsächlichen Mehrwerte. Besonders die Mischung von älteren Anwendungen, die häufig on Premise betrieben werden, mit ubiquitär verfügbaren Cloud Lösungen, die auf allen Endgeräten verfügbar sein sollen, entspricht unserer strategischen Ausrichtung und der unserer Partner. 

Reglementierung erfahren wir heute durch verfügbare Bandbreiten und den richtigen Einsatz der technischen Möglichkeiten. Die Anzahl der Unternehmen, die vom unzureichenden Netzausbau betroffen sind, wird abnehmen. Die verbleibenden werden vom Fortschritt nicht oder nur gering profitieren können. Wir möchten unseren Kunden mit Microsoft Azure eine Plattform mit nahezu unbegrenzten

Möglichkeiten bieten. Mit Dynamics 365, Power Plattform und Office 365 wird damit ein sehr umfangreiches Portfolio dargestellt.  

 

Wie muss man sich die Projekte der Zukunft vorstellen? Was ändert sich Ihrer Meinung nach?  

Eine der signifikanten Änderungen wird die deutlich agilere Vorgehensweise sein. Außerdem werden wir uns mehr im Standard bewegen. Das Projektmanagement wird sich verändern. Das “alte” Wasserfallmodell, bei dem am Anfang ein umfangreiches Konzept geschrieben wurde und alle Gaps mit entsprechenden Anpassungsbeschreibungen enthalten waren, wird es immer weniger geben.

Der Weg wird dahin gehen nach branchennahen Softwareprodukten zu suchen und diese im Standard einzuführen. Mit der Erfahrung werden zusätzliche Wünsche nicht zwingend durch Programmierung gelöst, sondern man bedient sich der Vielzahl an Add On’s, welche die passende Funktionalität bieten. Alleine das Microsoft Portfolio bietet hier bereits für zahlreiche Themen Lösungen an. 

 

Welche Skills werden die Berater und internen Projektleiter benötigen? 

 Berater werden echte Berater sein und Projektleiter echte Projektleiter. Klingt banal, ist aber durchaus eine Veränderung. Wir kennen noch den Superberater, der die Projekte eingeführt und gleichzeitig geleitet hat. Der Workshops und Schulungen durchgeführt hat und die Anpassungskonzepte für die Entwickler schrieb. 

Wichtiges Wissen des zukünftigen Beraters wird die Branchenexpertise sein (das wird bleiben) und er muss “seinen” Bereich im Standard hervorragend beherrschen. Am deutlichsten wird der Unterschied bei sogenannten Gaps. Damit sind Anforderungen des Kunden gemeint, die heute nicht im Standardprodukt enthalten sind. Früher war es die Aufgabe des Beraters mit den Entwicklern ein Konzept zu erarbeiten, um dieses Gap durch Programmierung zu lösen. Heute und morgen wird mehr danach gefragt, welche ergänzenden Produkte diese Lücke füllen können, ohne zu programmieren. Dafür muss der Berater sich auch breiter aufstellen. 

Beim Projektleiter das Gleiche. Früher hat der Leiter auch selber noch operativ in den Projekten mitgearbeitet und als Berater fungiert. Heute und morgen ist es seine Aufgabe das “Big Picture” im Auge zu behalten und den Kunden zielgerichtet durch die teilweise nicht ganz leicht zu verstehende IT Welt zu führen. Welche Produkte passen zueinander, was dient der langfristigen Strategie? Der Berater wird mit mehr Produkten, mit mehr Lieferanten und damit größeren Teams konfrontiert. So muss er wirklich managen. 

Haben Sie noch Fragen zum Thema Digitalisierung, IoT oder Projektmanagement in der Business IT? Dann kontaktieren Sie uns hier - wir helfen Ihnen gerne weiter.

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